Starke Frauen haben etwas gemeinsam: Sie tun Dinge, die eigentlich als unmöglich gelten.
Starke Frauen sind mutig, beharrlich, leidenschaftlich, bereit, Risiken einzugehen, um ihre Ziele zu verwirklichen.
Starke Frauen unterscheiden sich von weniger starken Frauen, sie überragen sie, weil sie mehr wagen, mehr tun, mehr Bereitschaft haben, ein Risiko einzugehen.
PRÄGNANTE BLICKWINKEL
"Das traditionsbehaftete klassische Genre des Menschenbildes steht im Fokus von Alla GrAndes Kunstschaffen. Doch entgegen aller Anmutungen widerstehen ihre Schöpfungen einfachen Kategorisierungen.
Bewusst simpel gehalten in post-moderner Pop-Art lassen die abstrahierten, einprägsamen Antlitze reale Vorbilder erkennen.
Doch die Vielschichtigkeit und Ambivalenz, mit der die Künstlerin berufliches, gesellschaftliches, historisches, privates ihrer Modelle summarisch aufgreift, wartet darauf, vom Betrachter erschlossen zu werden. Denn es geht GrAnde nicht um einen wieder erkennbaren Stil, sondern um individualistische, intelligente Reflexionen.
Die geschaffenen Ansichten sind mehr als stilisierte Gesichter. Zunächst fallen die auf Schattenwürfen basierenden Farbkomponenten auf, die sensibel aufgespürte Haltungen klar herausfiltern. Subtile Einblicke in die Seelentiefe akzentuieren freigesetzte räumliche Kräfte über vorstehende helle und zurücktretende dunkle Partien.
Dissonante Räusche der Farbpalette ordnen sich kongruent den dargestellten Persönlichkeiten zu, so beispielsweise das Bläulichrot eines Elton John, das Bassorange von Oprah Winfrey, ein Lila für Peggy Guggenheim, das etwas unbestimmt - schwammige Grau für Patricia Riekel oder Cristiane Arp, das Honiggelb von Zaha Hadid oder die harten, schnittigen, feuerroten und sonnenblumengelben Gesichtszüge der Angela Merkel. Singuläre Partien wie Pupillen oder Lippen erfahren zuweilen besondere farbliche Akzentuierung.
GrAnde verhilft ihren Köpfen nicht nur durch eine extreme Starkfarbigkeit einhergehend mit großen Formaten zu einer fast schon ikonenhaften Präsenz. Hinzu kommt ein vordergründiges Heranrücken der Sujets bis an die Grenze des Hinnehmbaren, wobei die Gesichter die Bildgrenzen leicht sprengen. Dieses Kernmotiv samt individuellem Gepräge variiert und erweitert GrAnde auf differenzierte Weise.
Übergroße Personenbilder in gewaltigen Formaten wie das von Coco Chanel sind malerische Collagen. Die berühmte Modeschöpferin erscheint nicht nur in teils überlappenden Posen, sondern ist umgeben von Mustern, Accessoires und Dingen, die sie schätzt.
Zuspitzung auf das Wesentliche, aber nicht ohne unausweichliche Tiefe charakterisiert Alla GrAndes Arbeiten. Kraftvoll und dennoch feinfühlig nachvollziehbar in eigener, origineller Auslotung ihres Könnens beschreibt die Künstlerin abseits von teils uferlos ausgetretener Entwicklungsstränge der Kunstentfaltung und einfältigen Einreihungen ihre Art von sinnlichen Sichtweisen auf Menschen, welche eine geistreiche Unverzagtheit ausstrahlen. Unter den allenthalben perfekt-glatten Oberflächen lauern oft ungeahnte Tiefen."
Textausschnitt: Dr. Hans-Peter Schwanke
